Einsatz technischer Hilfsmittel im Rahmen der Prävention Häuslicher Gewalt

Laufzeit

Wissenschaftliche Begleitstudie (Phase 1): November 2023 bis Oktober 2024 (abgeschlossen)

Wissenstransfer (Phase 2): November 2024 bis Dezember 2025

Projektleitung

Ueli Hostettler

Jonas Weber

Projektmitarbeit

Rahel Manetsch-Imholz (Phase 1)

Jann Schaub (Phase 1 und 2)

Wissenschaftliche Begleitstudie (Phase 1)

Die wissenschaftliche Begleitstudie untersucht im Auftrag der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) Pilotprojekte zum Einsatz technischer Mittel im Kontext der Prävention von häuslicher Gewalt, die im Anschluss an den Strategischen Dialog zu häuslicher Gewalt und der Verabschiedung der Roadmap von Bund und Kantonen (30. April 2021) von den Kantonen umgesetzt wurden. Sie untersucht Kontext und Praxis, dokumentiert Gelingensbedingungen, macht die unterschiedlichen Perspektiven sichtbar und analysiert Möglichkeiten und Grenzen des heutigen Einsatzes von technischen Mitteln in realen Fällen mit einem Fokus auf technische und umsetzungspraktische Aspekte.

Dazu wurde ein Bericht verfasst, der auch auf Entwicklungspotential hinweist. Konkret wurde darin erfasst,

  • welche Geräte und Überwachungsformen in welchem Anwendungsfeld eingesetzt werden.
  • wie der dargestellte Einsatzkontext von den befragten Fachpersonen eingeschätzt wird.
  • welche Erfahrungen die befragten Fachpersonen mit verschiedenen Fallkonstellationen machen.
  • wie die Varianten von zu schützenden und gefährdenden Personen eingeschätzt werden.
  • wie die Kommunikation und Begleitung von beteiligten Personen erfahren werden.

Die Studie soll Grundlagen- und Handlungswissen für zukünftige Entwicklungen und Anpassungen der Anwendung technischer Mittel im Kontext der Prävention von häuslicher Gewalt liefern.

Die Daten der qualitativen Studie werden mittels Dokumentenanalyse und Expert:inneninterviews erhoben, zu einem textbasierten Korpus verbunden und inhaltsanalytisch bearbeitet. Ziel ist, reale Fälle zu dokumentieren und alle involvierten Akteur:innen einzubeziehen, wobei der Einbezug von zu schützenden Personen nur nach Möglichkeit erfolgt. Insgesamt wurden 29 Interviews realisiert. Es wurden mit Akteur:innen aus 10 Kantonen aus verschiedenen Sprachregionen (BE, NE, JU, BL, GE, VD, ZH, SG, TG, TI) Gespräche geführt. Auf überkantonaler Ebene wurden Vertreter:innen der KKJPD, der KKPKS, der SKHG und des Vereins EM interviewt. Mit einer betroffenen Person konnte ein Gespräch geführt werden. Es wurden zahlreiche schriftliche Dokumente zur Anwendung und Umsetzung von technischen Hilfsmitteln im Kontext häuslicher Gewalt gesammelt und analysiert. Die Daten wurden in der Zeit vom 1. Januar 2024 bis 31. Juli 2024 erhoben.

Der Schlussbericht wurde im Oktober 2024 abgeschlossen und anfangs Dezember 2024 in deutscher und französischer Sprache veröffentlicht.

(Schlussbericht in deutsch vom 25. Oktober 2024)

(Schlussbericht in französisch vom 25. Oktober 2024)

 

Wissenstransfer (Phase 2)

Der Wissenstransfer basiert auf den empirischen Ergebnissen und identifizierten Handlungsfelder der wissenschaftlichen Begleitstudie (Phase 1) der Universität Bern. Die Erkenntnisse sollen schrittweise für die Forschungsteilnehmer:innen, das Praxisfeld und die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht werden sollen. Ziel ist es, dieses Wissen zu vermitteln, verständlich zu machen und in den ersten Schritten auch mit den an den Pilotprojekten beteiligten Personen und Stellen und ihren Praxiserfahrungen abzugleichen (Stichworte Validierung, Erweiterung). In weiteren Schritten werden relevante Anspruchsgruppen schrittweise in die Transfermassnahmen eingebunden. Diese Prozesse werden von der Universität Bern zusammen mit weiteren beteiligten Akteur:innen im Praxis- und Politikfeld geplant und durchgeführt. Der Lead in der Planung, der Koordination und die Moderation der Massnahmen liegt bei der Universität Bern.

Bisher konnten folgende Schritte abgeschlossen werden:

  • Präsentation des Schlussberichts der Begleitstudie im Rahmen der EM Intervision vom 29. November 2024 in Luzern
  • Fokusgruppeninterviews